Website-Icon Qualitätstechnik

Arbeiten in Regelkreisen

These

Die Qualitätsarbeit ist ganz einfach: Der Aufbau von Regelkreisen verschiedener Größe löst sowohl aktuelle Probleme und die Regelkreise werden gleichzeitig präventiv für die Zukunft wirksam!

Regelkreise der Qualität – Beispiele für das Ineinandergreifen

Stufe 1: Kleine Regelkreise, kurze Regelstrecken

In der Produktion ist der kleine Regelkreise Alltag. Es werden Teile an der Maschine vermessen und der Werker stellt bei einer Maßabweichung seine Maschine nach. Oder: Eine automatisierte Lehre zum Beispiel für Zylinderbohrungen greift direkt in die Steuerung der Maschine ein und erzeugt so über lange Zeit Gutteile. Zeichnungen oder Prüfpläne zeigen die Prüfkriterien.

Stufe 2: Etwas größere Regelkreise mit nicht ganz kurzen Regelstrecken

Eine Materialcharge enthält teilweise Lunker. Mitarbeiter müssen das Material aussortieren. Die Gutteile werden verarbeitet und der Einkauf beschafft in Sonderaktionen neues Material. Der Lieferant prüft in Zukunft die Teile auf Lunker und dokumentiert diese Prüfung.

Stufe 3: Größere Regelkreise, längere Regelstrecken

Die Auswertung der Messdaten an der Maschine ergibt eine Streuung. Eine Absicherung der Produktion ist nicht gegeben. An den Maschinenparametern wurde nichts geändert und die Voreinstellung der Werkzeuge wurde kontrolliert. Die Ursachen können vielfältig sein:

Die Eingriffsgrößen sind nicht offensichtlich. Ein Team analysiert verschiedene Ursachen, um auf den Grund des Problems zu kommen. Die Abstellung des Problems ist möglicherweise kurzfristig wie zum Beispiel die Schulung des Mitarbeiters. Im zweiten Schritt ist die Lösung auch langfristig, denn die Schulungsunterlage gilt für die Einweisung neuer Mitarbeiter generell oder das einfache Schaubild zur Unterweisung hängt für alle Bediener ersichtlich an die Maschine.

Stufe 4: noch größere Regelkreise, längere Regelstrecken

Beim Transport werden die produzierten Teile immer wieder beschädigt. Die Reihenfolge und die Stückzahl der Varianten passen nicht zum Auftragsumfang. Folgende Ursachen werden nach längeren Recherchen ermittelt: Die Planung gibt die genaue Anzahl der einzelnen Varianten der Teile sehr spät bekannt. Dadurch entsteht in der Produktion immer wieder Hektik, nicht vorhandene Varianten kurzfristig produzieren zu müssen. Dazu werden, um keinen Bandstillstand zu riskieren, nicht eingewiesene Mitarbeiter aus anderen Produktionsbereichen eingesetzt.

Das Problem wird jetzt zwischen Planung, Produktion und Logistik hin- und hergeschoben. Eine Prozessanalyse deckt die Schwachpunkte auf und legt Randbedingungen fest:

Die Verbesserungen werden in einem Prozessablauf dokumentiert. Das Team und die Führung prüft über ein halbes Jahr im Shopfloormanagement die Wirksamkeit. Kennzahl ist die Termintreue und die Anzahl der aussortierten Teile.

Stufe X: Großes Rad, langer Regelkreis

Das Unternehmen verliert an Marktanteil oder produziert zu teuer. Die Innovationen macht der Wettbewerber. Die Produkte sind zu erklärungsbedürftig, weshalb neue Märkte nicht erschlossen werden können. Mit den Kunden kann nicht in Länder mit kostengünstiger Produktion mitgezogen werden.

Ein Qualitätsleiter sagt natürlich, dass das in einem zertifizierten Unternehmen theoretisch nicht passieren kann. Dort sind doch die großen Regelschleifen implementiert.

Man kann sich vorstellen, dass man nach einer Analyse in Produkten und Prozessen eine grundsätzliche Veränderung herbeiführen muss. Neue Produkte müssen – vielleicht mit externer Unterstützung – entwickelt werden. Organisationsänderungen regeln die Zusammenarbeit neu, neue Prozesse sind entwickelt speziell für die Vermeidung einer Krisensituation in Zukunft.

Methoden

SIPOC aus dem Six-Sigma-Baukasten

Die Aufstellung von Regelkreise in Unternehmen gewährleistet eine gute Produkt- und Prozessqualität über lange Zeiten. Die dafür notwendigen Methoden aus dem Six-Sigma oder Lean-Werkzeugkasten können hierbei unterstützen. Ursachenanalyse mit Ishikawa, SIPOC zur Prozessanalyse, Aufbau von Kennzahlensystemen, Projektmanagement zur Umsetzung der Maßnahmen sind nur einige wenige.

Vorgehen – Lupe auf einen Unternehmensbereich setzten

Wählen Sie gezielt nur Bereiche aus. Weniger ist mehr

Die Probleme in Unternehmen sind vielfältig. Sie können nicht wie Superman überall gleichzeitig arbeiten. Sie können aber in unterschiedlichen Ebenen arbeiten. Ein großer Regelkreis auf Managementebene beinhaltet alle kleinen Regelkreise. Auch hier gilt es, dass man mit zu viel auf einmal zu wenig Durchschlagskraft erreicht. Lieber mit zehn Mann eine Tür einrennen als an zehn Türen gleichzeitig zu scheitern.

Kommunikation

Machen Sie einen Plan und kommunizieren Sie ihn. Er macht Ihre Vorgehensweise transparent. Ihr Auftraggeber unterstützt diese – und keine andere, versteckte – Vorgehensweise. Als Qualitäter benötigen Sie die Mitstreiter, die sie auf dem Weg begleiten müssen. Berufen Sie sich immer wieder auf diese, bekanntgegebene Vorgehensweise – auch wenn diese unbequem ist. Jeder hat sie vorab gekannt.

Die mobile Version verlassen